Weihe und pastorale Dienste

Das Sakrament der Weihe / pastorale Dienste

Eines der 7 Sakramente der Kath. Kirche ist die dreigliedrige Priesterweihe (Diakon – Priester – Bischof). Das kirchliche Amt ist sichtbarer Ausdruck dessen, dass die konkrete Gemeinde Teil der großen Gemeinschaft Kirche ist. Amtsträger vollziehen „amtlich“, also offiziell und verbindlich das, was uns als Kirche anvertraut ist.

Der Bischof – die Vollgestalt des Weiheamtes – leitet die Teilkirche „Diözese“.
Der Priester ist in vielfältigen Ausformungen (Pfarrer, Pfarrvikar, Kaplan, Krankenhaus-Seelsorger, Jugendseelsorger, Rektor, …) im Auftrag des Bischofs pastoral für eine konkrete Gemeinde oder einen Einsatzbereich zuständig.
Der Diakon (zumeist verheiratete, erprobte Männer – kann aber auch eine Stufe am Weg zur Priesterweihe sein) macht die besondere Sendung der Kirche für die „Diakonie“ (Caritas) spürbar.

Theologisch verwandt sind vielfältige kirchliche Berufe, ohne die unsere heutige Kirche in Österreich kaum mehr denkbar ist: Pastoralassistent/inn/en, Ordensleute, Säkularinstitute, …. Nähere Informationen zur Ausbildung erteilt das Canisiuswerk (www.canisius.at).

Wenn Sie sich für Diakonat oder Priesterweihe interessieren und gerne darüber ins Gespräch kommen wollen, sprechen Sie doch einfach eine/n unserer Seelsorger/in an (HIER)

Oder Sie wenden sich an einen unserer diözesanen „Spezialisten“, z. B.:

… für Priesterweihe: Regens Richard Tatzreiter, Wiener Priesterseminar,
1090 Wien, Strudlhofgasse 7,
Tel: 01 / 310 87 50;
eMail: wiener@priesterseminar.at;
Web: www.priesterseminar.at

für Diakonat: Institut für den Ständigen Diakonat,
1090 Wien, Boltzmanngasse 9,
Tel.: 01 / 890 35 35;
eMail: diakonat@edw.or.at;
Web: www.diakon.at

Weiterführende Informationen zum Sakrament der Weihe (Bischof-Priester-Diakon) finden Sie HIER!

Impuls:

In der Apostelgeschichte (6,3) finden wir: „‘Wählt aus eurer Mitte sieben Männer von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit; ihnen werden wir diese Aufgabe übertragen!‘ … Sie ließen sie (die Ausgewählten) vor die Apostel hintreten, und diese beteten und legten ihnen die Hände auf.“

Hier klingen Grundlinien des kirchlichen Amtes an, wie sie bis heute in der Kirche lebendig sind. Aus dem (und zumeist durch das) Volk ausgewählt werden einige in besonderen Dienst gestellt: durch Handauflegung und Gebet – bis heute.

Dies erinnert an eine kirchliche Grunddimension: Das Heil kann ich mir (aber auch: können wir uns) nicht selbst machen: Es ist von Gott geschenkt. Weihe lässt sich nicht erzeugen, sondern nur von außen übertragen. Dies liegt in der Linie des alten, christlichen Prinzips, dass wir von Gott her mehr sind, als wir selbst tun und leisten können. Erlöst sind wir nicht aus uns selbst heraus, sondern von Gott geschenkt (allerdings nicht an uns vorbei). Auch als Gemeinde sind wir nicht nur auf das in uns selbst Wachsende angewiesen, sondern auch von außen beschenkt.

Die seit urkirchlichen Zeiten unaufhörlich durch „Handauflegung und Gebet“ von Person zu Person weitergegebene Sendung lässt diesen Gedanken spürbar werden. Durch Geweihte wird auch auf diesem Weg die Einheit der kirchlichen Gemeinden untereinander, wie auch über die Zeiten hinweg deutlich; vor allem aber die Einheit mit dem, den der Geweihte deutlich machen soll: Jesus Christus.

Dies hat die Theologie als „Repräsentatio Christi“ bezeichnet: Der Geweihte „repräsentiert“ Jesus Christus. Dies meint aber nicht ein Repräsentieren, wie es ein Statthalter für den abwesenden Herrscher tut. Vielmehr „markiert“ er die Gegenwart – wie eine Wegmarkierung den Weg sichtbar macht, der ohne sie selbstverständlich genauso da wäre.

Besonders deutlich wird das in der Eucharistie. Hier agiert der Priester „in persona Christi“ – er spricht die Worte Jesu, setzt dessen Taten des Letzten Abendmahles, spricht den Segen verbindlich zu – (auch) durch die Person des Priesters ist Jesus gegenwärtig, spür- und erfahrbar. Es ist keine Bitte der Kirche, dass Jesus in der Eucharistie gegenwärtig werden möge, sondern es ist verbindliche Zusage Jesu, dass er dadurch gegenwärtig ist: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ anders übersetzt: „Tut dies und ich bin mitten unter Euch!“ Genau in diesem Sinne haben es Apostel und erste Christen weitergetragen – bis heute.

Genau dieser Ansatz bewahrt auch vor Überforderungen, die ihre Ausflüchte in Klerikalismen unterschiedlichster Art suchen: Nicht aufgrund seiner Redegewandtheit oder Schönheit repräsentiert der Priester Jesus, sondern aufgrund seiner Weihe. Das bewahrt vor Überforderungen (aus eigener Kraft würde er diesem Anspruch auch nicht annähernd entsprechen). Es bewahrt aber auch vor Übersteigerungen: Nicht dem Priester gebührt Ehre, sondern nur Gott selbst.

Im Laufe der Geschichte hat die Weihe unterschiedlichste Ausformungen gehabt – verschiedenste Formen und Ausprägungen waren immer wieder der Versuch, Antwort auf die jeweiligen Notwendigkeiten der Kirche zu geben. Jesus wirkt in der Kirche – durch alle Zeiten; er ist daher gegenwärtig und wirksam, wenn diese Formen auf die jeweils aktuellen Fragen Antworten geben. Das II. Vatikantische Konzil hat das Sakrament der Weihe in einer dreigliedrigen Form zum Ausdruck gebracht: Bischof – Priester – Diakon.

Bischof – Fülle des Weihesakramentes: Der eigentliche Leiter der kirchlichen Gemeinde im Vollsinn; er ist eingebunden in das Kollegium der Bischöfe, dem der Bischof von Rom vorsteht.

Priester – der Mitarbeiter der Bischöfe: Eingebunden in sein Presbyterium (Gemeinschaft der Priester, dem der Bischof vorsteht) leitet der Priester die Gemeinde, verkündet die Frohe Botschaft, steht der Eucharistie vor, hat für seine Gemeinde zu beten und besonders für die „Armen“ da zu sein – „Tag für Tag sich Christus enger zu verbinden“ (aus der Weiheliturgie).

Diakon – „zum Dienst“: Ebenso an der Sendung Christi teilnehmend ist der Diakon „zum Dienst“ berufen. Dies manifestiert sich u. a. darin, im caritativen Tun der Kirche die Gegenwart Christi deutlich zu machen, verschiedenste liturgische Dienste (u. a. Taufspendung, Begräbnisleitung) zu vollziehen und die Frohe Botschaft zu verkünden.

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