Zu den schwersten Dingen, die das Leben uns abverlangen kann, ist der Abschied von einem geliebten Menschen, der uns für immer verlassen hat. Schmerz, Trauer und Ohnmacht überfällt uns.
Es gibt keinen Weg für uns, der daran vorbeiführt – da hilft nur, diese Gefühle anzunehmen, dem Schmerz Raum zu geben und der Trauer Zeit zu lassen. Vielleicht haben wir Sehnsucht nach Menschen, die uns Nähe schenken und vielleicht haben wir Sehnsucht nach einem Gott, der uns zugesagt hat, dass er stärker ist als der Tod.
Behutsam möchten wir Ihnen unsere Anteilnahme ausdrücken und unsere Hilfe anbieten.
Wenn Sie ein Gespräch suchen, kontaktieren Sie doch bitte unser Pfarrbüro (Tel: 01 / 505 50 60 bzw. eMail Pfarre@zurFrohenBotschaft.at) oder gerne auch direkt einen unserer Seelsorger/innen (HIER).
Heftchen zur Begräbnis-Vorbereitung HIER
Bei einem Todesfall
Bei einem Todesfall im Spital (oder Pflegeheim) werden die ersten formalen Schritte durch die Spitals-Administration eingeleitet.
Wenn ein Angehöriger zu Hause stirbt, können Sie sich an ein Bestattungsunternehmen Ihrer Wahl wenden, das Ihnen bei den nächsten Schritten behilflich ist – eine Übersicht finden Sie HIER.
Ein Ratgeber (herausgegeben von der „Bestattung Wien“) findet sich hier: „Ratgeber für den Todesfall“
Alle behördlichen Informationen finden Sie HIER!
Selbstverständlich ist der Tod ein drastischer Krisenfall des Lebens – oft weiß man nicht, was man jetzt tun soll, darf, …
Daher unser Tipp: Tun Sie, was Ihnen aus dem Herzen kommt:
*) Bleiben Sie bei Ihrer/m Verstorbenen – legen sie ihr/ihm die Hand auf, sagen Sie, was Ihnen am Herzen liegt – auch laut! Sagen Sie Worte des Dankes, des Schmerzes – lassen Sie Ihren Tränen freien Lauf – sie heilen!
*) Wenn es jetzt passt: Holen Sie sich Menschen, die Ihnen guttun, zu Hilfe – oder aber nehmen Sie sich Zeit allein.
*) Lassen Sie sich Zeit – Verabschiedung braucht viel Zeit. Meist ist es gut, viel Zeit mit der/dem Verstorbenen zu verbringen. Krankenhäuser und Pflegeheime sind im Regelfall darauf eingestellt – zu Hause dauert es oft länger, bis das von Ihnen kontaktierte Bestattungsunternehmen eintrifft: Nützen Sie die Zeit, diese noch mit ihr/ihm zu verbringen…
*) Wenn wir Ihnen dabei helfen können – durch Gespräch oder gemeinsames Gebet, kontaktieren Sie bitte unser Pfarrbüro oder einen unserer Seelsorger/innen (Kontakt HIER). Weiters haben Sie die Möglichkeit, rund um die Uhr mit dem Notrufdienst der Telefonseelsorge der kath. und evang. Kirche, Tel: 142 Kontakt aufzunehmen.
Kirchliches Begräbnis
Eine unserer vornehmsten Aufgaben als Kirche ist, Menschen in der Trauer und Verstorbene auf ihrem letzten irdischen Weg betend zu begleiten.
Für Katholik/inn/en geschieht das in Form einer kirchlichen Einsegnung – aber auch bei Nicht-Katholiken (z. B.: Menschen ohne religiöses Bekenntnis) ist eine „Begleitung der Angehörigen“ selbstverständlich gerne möglich.
Die Anmeldung erfolgt durch das von Ihnen beauftragte Bestattungsunternehmen. Gerne können Sie sich aber auch (ergänzend) direkt mit unserem Pfarrbüro dazu in Verbindung setzen.
Viele Infos zum Kirchlichen Begräbnis finden Sie HIER!
Wussten Sie schon,…
… dass Wünsche gerne berücksichtigt werden, wenn von den Angehörigen eines Verstorbenen jemand bestimmter gewünscht wird, die/der ein Begräbnis leiten soll – nur bitte: Sagen Sie uns das auch!
… dass es höchst willkommen ist, wenn Angehörige die Feierlichkeiten mitgestalten – ein eigenes Heft mit Bibelstellen oder Texten zur Auswahl etc. liegt im Pfarr-Büro (online HIER ) auf.
… dass unsere Begräbnisleitenden im Regelfall wenn irgend möglich mit den Angehörigen vor dem Gottesdienst Kontakt aufnehmen – zumeist entstehen hier wirklich schöne und tiefe Gespräche. Gerne ist auch ein Besuch zu Hause möglich – bitte kontaktieren Sie uns!
… dass immer wieder auch unabhängig von den bekannten „Seelenmessen“ für Verstorbene eigene Gebetsabende (im größeren Kreis der Pfarrgemeinde, im klein(st)en Familienkreis oder auch anders) gefeiert werden – es hilft, mit der Traurigkeit weiterzukommen, miteinander zu tragen und sinnvoll die Zeit zwischen Tod und Begräbnis zu gestalten. Fragen Sie doch im Bedarfsfall nach.
Impuls: kirchliche Einsegnung
Zu den schwersten Dingen, die einem das Leben abverlangen können, gehört der Abschied von einem geliebten Menschen, der uns „für immer“ verlassen hat. Schmerz, Trauer und Ohnmacht überfällt uns.
Es gibt keinen Weg für uns, der daran vorbeiführt. Die Erfahrung, dass sie oder er ab jetzt nicht mehr da sein soll, ein Platz am Tisch plötzlich leer bleibt, gewohnte Abläufe sich völlig umstellen müssen und Vieles andere mehr: Es tut weh und wird Sie wohl noch lange beschäftigen. Ihr Leben wird jetzt anders sein.
Gerade den dadurch hochkommenden Gefühlen kann man letztlich nicht ausweichen, so ist es wichtig, dem Schmerz Raum zu geben und der Trauer Zeit zu lassen. Dabei ist es oft eine große Hilfestellung, damit auch in den alten Ritualen eines Begräbnisgottesdienstes aufgefangen zu werden. Gerade angesichts des Todes, wenn man so deutlich die menschliche Endlichkeit spürt, kann das gottesdienstliche Feiern den Rahmen bieten, die eigene Trauer zuzulassen.
Als Christen vertrauen wir auf einen Gott, aus dessen Liebe wir auch im irdischen Sterben nicht hinausfallen können. In Jesus zur Welt gekommen geht Gott mit uns bis zum Letzten, in dem er selbst gestorben ist, aber im tiefsten Scheitern und Sterben Auferstehung und Leben gefunden hat. Eben dies sagt er auch uns zu, wo er meint: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt wird auf ewig nicht sterben!“ (Jh 11,25f)
Genau das dürfen wir als Christen hoffen: Dass wir uns mit unserer Traurigkeit vor Gott sehen lassen können, bei ihm den Schmerz abladen, zugleich aber auch Hoffnung schöpfen können, dass es damit eben doch nicht endgültig aus ist. Das Licht der Hoffnung darf in den tiefen Schmerz hereinscheinen, dass es mit dem irdischen Tod nicht ewig vorbei ist. Und eben das sollen auch die Feiern der Einsegnung zum Ausdruck bringen, sowie Raum dafür geben, mit dem darin Eigenen Platz zu finden.
Die konkreten Abläufe und Rituale sind von Ort zu Ort verschieden, die dadurch anklingenden Inhalte aber dieselben. In manchen Gegenden wird der Verstorbene zu Hause abgeholt, in manchen Pfarren beginnt die Zeremonie in der Kirche und mündet in den gemeinsamen Gang zum Friedhof. In Wien wird zumeist zuerst die Einsegnung am Friedhof gefeiert, dann – quasi als Abschluss – die Seelenmesse in der Kirche, zumeist einige Tage später. Manchmal wird überhaupt nur eine Einsegnung am Friedhof erbeten. Verschiedene Rituale finden dabei Platz:
Rituale des Abschieds:
Oft zu Hause, zumindest aber im Rahmen der Einsegnungsgottesdienste, wo im Rückblick auf das, was die/der Verstorbene für uns war, was wir positiv erlebt und lieb gewonnen, aber auch schmerzhaft von ihr/ihm ertragen und erlitten haben, auch ein gutes „abschließen Können“ leichter möglich wird. „Wir übergeben den Leib der Erde. Gott, der Jesus von den Toten auferweckt hat, wird auch unsere/n verstorbene/n N. (Vorname) zum neuen Leben erwecken!“ – so heißt es dann bei der Beerdigung.
Gottesdienst – die Einsegnung:
Die Liturgie gibt Raum zum gemeinsamen Klagen und Trauern, lässt aber auch durch biblische Worte und Predigt die Hoffnung von uns Christen anklingen, dass die Auferstehung über den Tod siegen wird.
Weihwasser:
Das Wasser erinnert an das der/dem Verstorbenen in der Taufe zugesagte Leben, ein Leben, das auch durch den irdischen Tod nicht „totzukriegen“ ist. Die/Der Begräbnisleiter/in spricht beim Besprengen des Sarges: „N. (Vorname), im Wasser und im Heiligen Geist wurdest du getauft. Der Herr vollende an Dir, was er in der Taufe begonnen hat.“ – und im Besprengen der mitfeiernden Angehörigen: „Durch die Taufe bleiben auch wir mit unserer/m Verstorbenen ewiglich verbunden, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes – Amen!“
Erde Streuen:
Die deutenden Worte machen das Ritual verständlich: „Dein Leib ist der Vergänglichkeit ausgesetzt; jetzt kehrt er zur Erde zurück. Der Herr aber wird dich auferwecken.“
Eucharistiefeier:
Gerne rundet die „Seelenmesse“ die Reihe der Begräbnisrituale ab. Es ist eine besondere Chance, nach der dichten „Intensivzeit“ der Trauer darin auch einmal einen ersten Abschluss zu markieren. Denn auch dort kommt das Trauern zur Sprache, mündet aber in das Feiern von Jesu Tod und Auferstehung – eine Auferstehung, die er auch unseren Verstorbenen schenken wird! Selbstverständlich ist gerade für engste Angehörige die Zeit der Leere und des Weinens damit nicht endgültig vorbei, aber vielleicht wird eben dadurch der Blick dafür geöffnet, dass das Leben hier in dieser Zeit weitergeht – und für uns alle hindrängt auf ein ewiges, erfülltes Leben mit einem großartigen Wiedersehen all unserer Lieben bei Gott!
Und vergessen Sie nicht: In Ihrer Pfarre wird täglich in der Messe für die Verstorbenen gebetet. Wenn auch die konkreten Namen verblassen und die genaue Erinnerung durch die Jahre schwindet: Bei Gott sind sie für immer gut aufgehoben.
… für später:
Vielleicht können Sie das heute noch nicht: An später denken; mit Zuversicht in die Zukunft blicken. Sie müssen es nicht. Lassen Sie sich Zeit!
Nur: Verlieren Sie sich nicht ganz an Ihren Schmerz!
Jesus sagt einmal ganz hart zu einem, der ihm folgen, aber erst seinen Vater begraben will: „Lass doch die Toten ihre Toten begraben!“ Oder zu einem anderen, der erst noch von seinen Lieben Abschied nehmen möchte: „Wer seine Hand an den Pflug legt und zurückschaut, der taugt nicht für die neue Welt Gottes.“ (Lk 9, 59-62).
Auch mit Ihnen hat Gott noch etwas vor. Auch für Sie gilt das Wort, das er durch den Propheten Jeremia spricht (Jer 29,11): „Ich weiß wohl, was für Gedanken ich über euch habe: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, denn ich will euch Zukunft und Hoffnung geben.“ Und dann später in Jesus (Jh 10,10): „Ich bin gekommen, dass ihr Leben habt, Leben in Fülle habt!“
Kirchliches Begräbnis für eine/n Ausgetretene/n?
Und wie ist das mit Menschen, die nicht der Kirche angehören, z. B., weil sie ausgetreten sind? Im Austritt aus der Kirche erklärt der Katholik, dass er mit der kirchlichen Gemeinschaft nichts (mehr) zu tun haben will – und dieses Recht hat jede/r. Selbstverständlich ist es der Kirche nicht möglich, sobald der Betreffende verstorben ist (und sich quasi nicht mehr dagegen „wehren“ kann) mit seinem Leichnam eine Kirchliche Feier durchzuführen – also so eindeutig seinem offiziell deklarierten Willen zuwider.
Falls aber die Angehörigen der/s Verstorbenen das wünschen, kann dennoch gerne eine religiöse Feier stattfinden – natürlich können wir als Christen für die/den Verstorbene/n beten. Im Regelfall wird der Pfarrer oder der/die Begräbnisleiter/in in zivil kommen, zu gemeinsamem Gebet einladen und auf diese Weise den Trauernden Trost spenden. Denn genauso, wie die Kirche den freien Willen (auch den zum Austritt) akzeptiert, vertraut sie auch, dass Gottes Barmherzigkeit und Güte immer noch größer sind…