Konkretisierung der Vision auf Pfarrebene

Beschluss PRG vom 28. 5. 2019, Aktualisierung vom 12.6.2024
Die Pfarrvision:

Jesu FROHE BOTSCHAFT heute LEBEN

Das Programm:
Konkretisierung des Programms für die Pfarr-Ebene
(lt. Beschluss PGR 28. 5. 2019, Aktualisierung vom 12.6.2024)

1) Wir sind gemeinsam unterwegs…
Wir stehen im Auftrag, heute Kirche Jesu zu leben. In herausfordernden Zeiten braucht es dazu immer wieder neue Formen und veränderte Strukturen, arbeitsteilige Vollzüge und Freiräume, um heute neu auf Menschen zugehen zu können, neue Gruppen und Personen zu erreichen, mit denen wir bisher nicht in Berührung waren, sowie in veränderter Zeit die Botschaft Jesu adäquat zu leben: die Struktur muss dem Leben dienen!

Grundlinien für unser Miteinander sind:

  • Unser Leben und Wirken fußt primär in den Pfarrgemeinden (= Pfarrgemeinde St. Elisabeth, Pfarrgemeinde St. Florian, Pfarrgemeinde St. Thekla, Pfarrgemeinde Wieden-Paulaner) – als solche wissen wir uns von Christus in unsere heutige Zeit und Welt gesandt.

  • Das größere Miteinander der Pfarre hilft subsidiär, dass die Gemeinden ihren Auftrag erfüllen, und stellt die Ebene gemeinsamer Überlegungen, Verankerungen und Aktivitäten dar, die besser im größeren Miteinander angegangen oder erfüllt werden.

Wir leben Gemeinschaft im Geiste Jesu, indem wir füreinander da sind, uns gegenseitig helfen sowie unterstützen und offen sind, andere in diese Gemeinschaft aufzunehmen.

Wir gehören zusammen – so werden für verschiedenste (gemeinsame) Initiativen und Veranstaltungen Kirchen und Pfarrhäuser nach dem Kriterium der besten Eignung ausgewählt.

Jesus ist uneingeschränkt auf alle Menschen zugegangen. Daher achten wir darauf, dass bei uns alle Menschen, unabhängig von Alter, Aussehen, kirchlicher Prägung, Konfession, sexueller Orientierung oder Lebensgestaltung willkommen geheißen, aufgenommen und integriert werden. Dies wird auch durch die Zertifizierung “a & o” (akzeptierend und offen) sichtbar. Die Gesamtpfarre, aber auch jede Gemeinde entscheidet dabei selbst, wie weit sie bei dieser Zertifizierung mitgeht.

Wir werden darauf achten, dass Menschen nicht nach ihrer „Gemeindebrauchbarkeit“ eingestuft werden, sondern jede und jeder ein erlebbares und spürbares Recht hat, auch ohne etwas Gemeindliches zu „leisten“, voll oder auch in selbstbestimmtem Maße nur teilweise mit dabei zu sein. Wenn auch das Gemeinschafts- und Gemeindeleben zentral darauf baut, dass viele viel investieren, muss auch Platz für jene sein, für die das kirchliche Leben reine Tankstelle ist – auch ohne derzeit etwas beitragen zu können: Gott baut aus unserer augenblicklich höchst unterschiedlichen gemeindlichen Verfügbar- und Leistungsfähigkeit heute seine Kirche!


2) …gestärkt durch das Gebet
und das Wort der Bibel…
Geistliche Begleitung
Einfach zugängliche Angebote geistlicher Begleitung sind auf Homepage und in Schaukästen publiziert – primär sind die hauptamtlichen Seelsorger*innen der jeweiligen Gemeinde zuständig, aber die größeren Möglichkeiten der gemeinsamen Pfarre werden immer wieder als zusätzliche Chance eröffnet.
Wir achten gemeinsam darauf, dass unser Leben und Wirken als Pfarrgemeinde wirklich in unserer Verankerung in Gott fußt: Dies drückt sich u. a. darin aus, dass unsere Treffen im Regelfall mit Gebet und Bibelteilen beginnen (und sich aus diesem Geist dann die Arbeit entwickelt), wir uns in den verantwortlichen Pastoralgremien (Pfarrgemeinderat, Gemeindeausschüsse, Teams, …) immer wieder an Gott orientieren und darauf achten, dass der Gesamtkurs unserer Gemeinde daraus schöpft.

Glaubensvertiefungsvorgänge
Insbesondere in geprägten Zeiten (Österliche Bußzeit) gibt es intensive Angebote der Glaubensvertiefung (Glaubensabende, Einzelveranstaltungen, …); sie finden im Regelfall auf Ebene der Pfarre statt. Ergänzende Angebote in den einzelnen Gemeinden werden auch in den anderen beworben (Bibelabende, Bibliolog, Bibelaustausch etc.). 
Die Initaitive „Wir beten für Dich!“ (St. Florian: http://www.wir-beten.at) wird mehr und mehr für alle eröffnet. In St. Elisabeth und St. Thekla gibt es eigene Anliegen-Bücher.

Anregung für Zukunft: „Gebets-Achtel“
In der Bibel ist der 8. Tag der Tag der Auferstehung, der Vollendung.
Wir betrachten grundsätzlich als Richtwert, dass 1/8 jeglicher Zeit (Sitzung, Arbeitszeit, Fest, Treffen, …) dem Gebet (in vielfältiger Form) reserviert ist. Das ist für manche Bereiche oder Gruppen wenig, für andere eine kräftige Herausforderung. Also: Jede 2-Stunden-Sitzung hat 15 Minuten grundlegendes Gebet.

Sonntagsgottesdienste
Gottesdienste sind das Herz der Gemeinde – sie werden daher weiterhin in den einzelnen Gemeinden Herzstück des Lebens bilden. Hier liegt der Kernpunkt des gottesdienstlichen Lebens. Die lebensnahe Gestaltung und die große Vielfalt von Feierformen (schon innerhalb der Gemeinde, wie auch im größeren Miteinander der Pfarre) sind große Stärken und sollen kreativ weiterentwickelt werden. Dies geschieht jeweils so, dass das gemeinsame, große Miteinander von Kirche Jesu erkennbar bleibt (eigene Rituale der Gottesdienstgemeinden sind sehr gut – allerdings so gestaltet, dass sich jede und jeder auch in der anderen Gottesdienstgemeinde zu Hause fühlt). Die Vielfalt spiegelt ein Stück weit die Buntheit Gottes wider; die Gottesdienste versuchen, so gut es geht, die Liebe und Menschenfreundlichkeit Gottes spürbar zu machen.

Jeder im Miteinander der Pfarre wirkende Priester und so eingesetzte Pastoralassistent*in hat eine, maximal zwei Gemeinden, für die sie*er erstzuständig ist – die Gemeinde muss mit den für sie zuständigen Seelsorger*innen vertraut sein (kein Rotationsprinzip: Jeden Sonntag in einer anderen Gemeinde!). Sie*Er ist im Alltag der Sonntage mit ausreichendem Zeitbudget für die jeweilige Gemeinde da („als erster da und verlässt als letzter den Kirchenplatz“); Qualität vor Quantität – bei den großen Festen und Gemeindevollzügen leitet der zuständige Priester die Liturgie (analog auch bei Wochentagsmessen). In Urlaubszeiten, bei Krankenständen oder Sondersituationen ist eine wechselseitige Vertretung selbstverständlich problemlos möglich.

Wenn (in Ausnahmefällen) kein Priester verfügbar ist, feiert die Gemeinde zur üblichen Zeit eine Wort-Gottes-Feier.

Große Aufmerksamkeit wird auf sorgsame Förderung des „Umfeldes“ gelegt: Begrüßen vor/zu Beginn (durch Gemeindeverantwortliche, wie auch untereinander), sensibler Blick auf und Willkommenheißen von Neuen, Förderung von Begegnungsmöglichkeiten im Anschluss (Gespräch am Kirchenplatz, Pfarrcafé, Agapen, … – bei aller Freiheit, daran nicht teilzunehmen).

Veränderung von Gottesdienstzeiten werden immer im Blick auf die jeweilige Gemeindesituation (Gemeindeausschuss), aber auch in Abstimmung mit den anderen Gemeinden (Pfarrgemeinderat, Pastoral-Team, Pfarrer) durchgeführt – dabei sollen vor allem Zeiten im Blick sein, die sonst weniger angeboten werden. Ferienordnung: Bewusst auch eine Sonntag-Abendmesse in der gemeinsamen Pfarre, deutliches Sichtbarmachen aller angebotenen „Messen in den Ferien“. Wichtig ist eine möglichst durchgängige Klarheit, wie die „normale Messordnung“.

Erstzuständig für die Gestaltung des Sonntag-Gottesdienstes sind die jeweiligen Priester oder Gottesdienstleiter*innen in verbindlicher Absprache mit Liturgie- und Gemeindeausschuss; Priester und Gottesdienstleiter*innen sind nicht „Alleinvirtuosen“, sondern Diener*innen, die ihren unverzichtbaren Anteil am stimmigen Miteinander und der Einheit haben. Zuständig für die personelle Einteilung ist der Pfarrer in Absprache mit dem Pastoral-Team. Der Gemeindeausschuss achtet darauf, dass der Sonntags-Gottesdienst Herzstück der Gemeinde bleibt – er sorgt dafür, dass keine anderen Aktivitäten stattfinden, die diesem abträglich sind (keine Paralleltermine, Veranstaltungen, die dort „Kraft“ abziehen etc.).

Wochentags-Gottesdienste
Das reiche Feld von Wochentags-Gottesdiensten (Messen, Maiandachten, Roraten, Kreuzwegen, …) wird gepflegt. Nicht-Eucharistische Gottesdienste werden mehr und mehr im Regelfall und regelmäßig durch verschiedene Getaufte verantwortet und geleitet (schön, wenn dann im Vollzug auch Priester mit dabei sind). Was die Gemeinde aus eigenen Kräften da sinnvoll schafft, soll sie tun!
Der jeweilige Gemeindeausschuss achtet darauf, dass die Gottesdienste (wie auch jene am Sonntag) würdig („gottvoll und menschennah“) gefeiert werden – in speziellen Fällen regt er an, konkrete Gottesdienste, die durch eine geringe Anzahl an Mitfeiernden oder fehlende Gestaltungskräfte in die Krise kommen, zu beenden, um Kräfte für neue Möglichkeiten frei zu machen.

Die Feier von Sakramenten und Sakramentalien
Die Sakramentsfeiern Taufe, Beichte, Ehe und Krankensalbung, wie auch verschiedene Segensfeiern, finden primär in der konkreten Gemeinde(kirche) statt – eine intensive Einbindung ins Gemeindeleben wird immer wieder aufs Neue versucht. Für die Gestaltung und Leitung ist im Regelfall der der konkreten Gemeinde zugewiesene Priester erstzuständig (analog der oben genannten Grundlinien).

Zur Vorbereitung von Taufe, Beichte, Kommunion, Firmung und Ehe wollen wir bewusst unterschiedliche Wege unter Einbindung gestaltender Team gehen.

Das Beichtangebot, das insbesondere für die Österliche Bußzeit zusammengetragen und gemeinsam publiziert wird, wird weiterhin durch andere Angebote ergänzt.

Die Begräbnisdienste werden im Pastoral-Team zugeteilt. Wünsche der Angehörigen nach einer*einem bestimmten Begräbnisleiter*in haben Vorrang. Wenn möglich soll es im Vor- und auch Nachfeld der Begräbnisse möglichst intensive Gesprächskontakte seitens der Begräbnisleiterin oder des Begräbnisleiters geben.

Grundsätzliches zur Liturgie
Was in den Gemeinden an Wertvollem da ist, muss nicht von anderen neu erfunden werden. Vernetzung und breit gestreute Einladung werden verstärkt.

Zu bestehenden Liturgieangeboten sollen neue, niederschwellige Angebote kreiert werden, die insbesondere Menschen ansprechen, die bisher wenig Bezug zum Gottesdienst hatten. Gerade hier ist eine Schwerpunktsetzung wichtig: „Segen für Liebende“ in der einen Kirche, dafür „Ostern für Kinder“ in der anderen und in der nächsten dafür anderes. Wichtig sind gute Ideen und aktive Umsetzung in der konkreten Gemeinde – eingebunden in eine gute Abstimmung in der Gesamtpfarre und durch alle übernommene Information an eventuell Interessierte.


3) … fördern die Vielfalt
in den Gemeinden unserer Pfarre …
Das Zusammenwachsen der früheren Pfarren zu einem größeren Miteinander („Pfarre“) in mehreren Gemeinden („Gemeinden“ = bisherige Pfarren) dient dieser Vorgabe: Dass wir heute unseren Auftrag als Kirche möglichst gut erfüllen können… (aus dem Pastoralkonzept 1. 9. 2016). 

Wir erleben die Vielfalt unserer Gemeinden als Gewinn – Ziel ist nicht eine Angleichung, sondern ein bewusstes Fördern von Schwerpunktsetzungen, Profilierungen sowie leben und verstärken der jeweiligen Stärken und Charismen. 

Auch innerhalb der Pfarrgemeinden stellt die Vielfältigkeit einen Gewinn dar. Insbesondere bei den Gottesdiensten freuen wir uns über unterschiedliche Feierkultur. Unsere Pfarr-Homepage informiert darüber, was wo wie gefeiert wird.

Sakramente, ihre Vorbereitung, Feier und Nachbereitung haben ihren primären Platz in den Pfarrgemeinden. Die Art der Gestaltung kann und soll daher unterschiedlich sein.

Gerne sind wir Gastgeberin für andere Gemeinden (Lateinamerikanische Gemeinde, Gemeinde im a.o. Ritus, Krankenhauspersonalseelsorge, Gottesdienste und Veranstaltungen.

Wir pflegen gutes Miteinander mit den anderen, auf dem Gebiet unserer Pfarre angesiedelten katholischen Einrichtungen (Rektoratskirchen, Klöstern etc.). Unsere Räumlichkeiten stehen für Gastveranstaltungen zur Verfügung.

Besonders auch durch unsere Mitarbeit im Pfarrnetzwerk Asyl entstanden zahlreiche interreligiöse Kontakte. Wir planen, den interreligiösen Dialog darüber hinaus gehend verstärkt anzugehen.


4) …gestalten und entscheiden gemeinsam …
Die Leitung von Gesamtpfarre, Gemeinden oder Einzelgruppen bzw. Einzelbereichen wird verbindlich in partizipativer, wertschätzender und intensiv kommunizierender Art gelebt – egal ob durch Haupt- oder Ehrenamtliche. Die jeweils verantwortlichen Gruppen gestalten entscheidend mit. Festgelegte Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten werden von allen ernstgenommen und geachtet.

Pfarr- und Gemeindeleitung, wie auch Bereichsverantwortliche, sind in ihrem Leitungsdienst Gott und der Gemeinschaft (der Gesamtkirche und unserer Pfarre) verantwortlich – keine*r lebt ihr*sein Leitungsamt davon abgelöst.

Alle wesentlichen Linien der Pfarre werden gemeinsam im gewählten Pfarrgemeinderat besprochen, gegebenenfalls beschlossen und vertreten (analog die Gemeinden im Gemeindeausschuss etc.) – ein in Ausnahmefällen nötiges Veto des Pfarrers ist nicht Abschluss, sondern Anfang der Diskussion.

Wer für einen Bereich Verantwortung trägt, ist in Abstimmung mit dem Gesamtbereich im Rahmen ihrer*seiner Vorgaben sowohl inhaltlich, als auch budgetär handlungsbefähigt.

Eine zentrale Aufgabe der Leitenden ist im jeweiligen Bereich die Sorge um die dort Engagierten: Sie unterstützen (Info über Ausbildungs-, Begleitungs- und Vernetzungsvorgänge), fördern dieselben (Reflexion über die Arbeit, Begleitung), helfen zu einem sorgsamen Umgang mit den zeitlichen und kräftemäßigen Ressourcen (Prävention von Überforderung etc.), sind aktiv offen für das Suchen neuer Mitwirkender (nicht „immer die Gleichen“, Offenheit für Neue) und sorgen für sonstige nötige Unterstützung und notwendige Anerkennung sowie Wertschätzung. Die Einhaltung diözesaner Richtlinien (insbesondere Prävention von Missbrauch, sinnvolle Ausbildungsvorgänge, Regelungen von Schutzkonzept und Rahmenordnung etc.) ist selbstverständlich und wird regelmäßig thematisiert. Die Formulierung und Festsetzung von Vertretungen ist selbstverständlich.

Die Leitung müht sich um ein Klima, dass eine geordnete Durchführung und ein Abschluss einer ehrenamtlichen Tätigkeit möglich ist und adäquat bedankt wird; dies gilt genauso auch für hauptamtlich Mitwirkende. So wird in einem „liebevollen Abschluss“ auch um Rückmeldung gebeten.

Wir alle sind einander von Gott anvertraut – daher ist solidarisches Miteinander, gegenseitiges füreinander Beten und liebevolle Sorge umeinander (egal ob dies ehren- oder hauptamtlich Engagierte betrifft) zentraler Vollzug unseres menschlichen Miteinanders.

Wesentlich dafür ist das Klima einer offenen, wertschätzenden und ehrlichen Kommunikation. Wir erwarten uns wechselseitiges wertschätzendes Feedback – dafür sind alle mitverantwortlich und werden sie nach Kräften fördern. Regelmäßig wird in allen Gruppen thematisiert, wo und wie Gewaltsituationen verschiedenster Form vorgebeugt werden kann (Projekt „sorgsamer Umgang“).

Mehr und mehr wollen wir eine „Kirche der Beteiligung“ werden.

5) …leben und handeln karitativ und solidarisch…
„Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände“ (Gaudium et spes).

Als gesamte Pfarre versuchen wir, jede*r einzelne und alle zusammen, die vorrangige Achtsamkeit und Parteinahme Jesu für Arme, Ausgegrenzte oder in Not befindenden Menschen ernst zu nehmen, indem wir bei all unseren gemeinschaftlichen Treffen besonders auf sie achten wollen. Wir möchten kranke, einsame, arme, trauernde, aus verschiedensten Gründen ausgegrenzte oder fremde Menschen willkommen heißen, integrieren und teilhaben lassen – je nach ihren Möglichkeiten. Solidarisch möchten wir helfen, einander die Lasten zu tragen: durch das Feiern gemeinsamer Feste, durch sensible Verteilung von Aufgaben und Mitwirkmöglichkeiten, Besuche, Zuhören und Beziehungspflege.

Karitativ und solidarisch: Die Not in Nah und Fern wahrzunehmen lässt uns teilhaben an gesellschaftlichem und politischem Engagement, ob lokal oder weltweit. Wir sind eine Menschheitsfamilie, mit einem gemeinsamen Vater im Himmel, unabhängig von unserer Nation, Kultur oder Religion.

Hinzu kommt zusätzlich die spezielle Caritas-Tätigkeit in der Pfarre und in den einzelnen Gemeinden.

Verteilung der Kompetenzen: Die Erstverantwortung für die karitativen Angelegenheiten und Aktivitäten liegt bei den jeweiligen Pfarrgemeinden (bzw. bei deren Caritaskreisen), größere Aktivitäten (Wärmestube, Großaktionen wie z.B. die Lebensmittelsammlung für Le+O in Supermärkten) werden auf Ebene der Pfarre durchgeführt. Sowohl die Caritasbereiche der Pfarrgemeinden als auch die Caritas der Gesamtpfarre verfügen über ein eigenes Budget, das die jeweiligen Caritas-Zuständigen verwalten. Die Verantwortung in den Pfarrgemeinden liegt beim jeweiligen Gemeindeausschuss, gesamtpfarrlich beim Vermögens-Verwaltungs-Rat.

Caritas-Sprechstunden finden an den Standorten St. Elisabeth, St. Florian und St. Thekla statt. Kriterien für die finanzielle Hilfeleistung werden immer wieder abgeglichen – die Einzelentscheidungen geschehen eigenständig. Grundsatz: Hilfe zur Selbsthilfe; subsidiär zu staatlichen Unterstützungsmöglichkeiten; finanzielle Zuwendungen unter dem Gesichtspunkt, was wirklich Not wendend/lindernd ist und nicht der Verfestigung einer Notsituation dient. Wir unterstützen Hilfesuchende auch mit haltbaren Lebensmitteln, Supermarkt-Gutscheinen und fallweise Kleidung. Fortbildungen der diözesanen PfarrCaritas möchten wir nützen, ebenso eine gut fundierte Überweisung zu professionellen Beratungsstellen.

Besuchs- und Kommunionspende-Dienste werden auf Ebene der Pfarrgemeinde geregelt – verstärkt wollen wir auf ehrenamtliche Besuchs- und Kommunionspendende setzen.

Das Verschicken von Geburtstagsbriefen wird gemeinsam auf Pfarrebene durchgeführt.

Die Krankenmessen (St. Elisabeth, St. Florian, St. Thekla) mit Angebot der Krankensalbung werden auf Gemeindeebene weitergeführt und gesamtpfarrlich beworben.

Die gemeinsame „Wärmestube zur Frohen Botschaft“ wird „mit vereinten Kräften“ am Standort St. Florian durchgeführt.

„Weihnachten für Alleinstehende“ findet, von allen beworben und für alle zugänglich, in St. Elisabeth statt.

„Weihnachten ohne dich“ ist ein spezieller Gottesdienst vor Weihnachten für alle, die einen lieben Menschen verloren haben und gerade zu Weihnachten unter dem Verlust besonders leiden.

Flüchtlinge: In den Pfarrhäusern werden Wohnungen günstig vergeben. Die Sorge um die darin Wohnenden obliegt der jeweiligen Pfarrgemeinde. Im Rahmen des Pfarrnetzwerks Asyl vernetzen wir uns als Gesamtpfarre mit anderen christlichen Pfarren zu den Themenfeldern Flucht, Asyl, Integration und Partizipation.

Caritas-Kollekten werden am jeweiligen Tag in allen Gottesdiensten der Pfarren durchgeführt, gemeinsam weitergeleitet, und die Ergebnisse (Gesamtergebnis sowie aufgeschlüsselt nach Gemeindeergebnissen) werden gemeinsam publiziert.


6) … übernehmen Verantwortung
für Schöpfung und Gesellschaft …
Das gemeinsame Pfarrprojekt Vanakkam dient dem interkulturellen Austausch, dem Gebet füreinander und drückt in einer gewissen Form unsere Verantwortung für das größere Miteinander unserer Welt aus. Teil unserer Verantwortung ist es, unsere finanziellen Möglichkeiten mit unseren indischen Freunden zu teilen. Zielsetzung ist, in einem regelmäßigen Austausch gemeinsame Projekte zur gedeihlichen beiderseitigen Entwicklung zu verwirklichen und dabei auch Schöpfungsverantwortung und Klimaschutz im Blick zu haben.

Verantwortung Eine Welt: Aktionen wie EZA-Warenverkauf, Fastensuppen-Essen etc. finden eigenständig in den Pfarrgemeinden statt. Alle Pfarrfeste werden als ÖKO-Events gestaltet und in Kooperation mit gemeinnützigen Institutionen durchgeführt. Feiern, Agapen, Pfarrcafés werden mit regionalen und „Fairtrade-Produkten“ durchgeführt.

Die Verantwortung in der Gesellschaft nehmen wir aber auch durch Positionierung in gesellschaftspolitischen Fragen wie beispielsweise zu Frieden, Gewaltvermeidung, Leid in der Welt, gesellschaftlichem Zusammenhalt, Generationendialog, Migration, Diversität wahr. Hierzu organisieren wir Vorträge, Diskussionsabende, nehmen an Aktionen teil und vertreten unsere Ansichten im öffentlichen Raum.

Der gesamtpfarrliche Arbeitskreis Schöpfungsverantwortung setzt dafür neue Initiativen, arbeitet an Bewusstseinsbildung und erinnert im pfarrlichen Leben an diesbezügliche Anliegen. Durch die EMAS -Zertifizierung 2021 sowie die Zertifizierung durch PILGIM 2023 und die damit verbundenen Umweltprogramm(e) wird der ökologische und klimatologische Fußabdruck der Pfarre Schritt für Schritt reduziert. Weitere Schritte waren Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität wie Kirchturmtierquartiere, Nützlingshotels und Bienenstöcke im Pfarrbereich und die Anschaffung alternativer Energiequellen wie z.B. Photovoltaik-Anlagen.

Zukunfts-Ideen:

  • offene Aktionen im Feld des öffentlichen Lebens, z. B. Fastensuppe im Bezirksamtshaus oder am Karlsplatz
  • vermehrte Aktivitäten zur Bewusstseinsbildung wie Vorträge, Exkursionen, Infostände im öffentlichen Raum
  • Maßnahmen zur Energiewende für pfarrliche Gebäude

7) … und gehen dafür auch neue Wege
Größere Aktionen und Aktivitäten, die die Grundabläufe der Pfarrgemeinden übersteigen, finden auf Ebene der gemeinsamen Pfarre statt.
Wir wollen Menschen ansprechen, die bisher wenig oder keinen Kontakt ins kirchliche Leben hatten/ haben.
Wir wollen verstärkt Räume eröffnen, dass Neue Neues entwickeln können!

Aus dieser Grundidee sind z. B. entstanden: 
„die.messe“, „Aschenkreuz to go“, Schuhputzaktion, Pop-Up-Gottesdienste, Segnungen, Mauer der Hoffnung, Tiersegnung, FroBo mobil, Außenaktionen auf Plätzen, in Parks und am Naschmarkt, niederschwellige Gottesdienste für Jugendliche, Energie- und Wasserspar-Tipps, „Sinnvoll schenken“, Plauder&Chill-Mobil, FroBo im Fokus (monatlicher Newsletter für Fernstehende und Nicht-Mitglieder); Das dafür gegründete Team „17.000+“ sucht ständig neue Zugänge und steht als Support für Leute, die Ideen haben und durchführen, zur Verfügung. Sollte es dazu Aus- und Weiterbildungen brauchen, ist dieses Team dafür zuständig.
Ideen können und sollen ohne Erfolgsdruck ausprobiert und nach Evaluation weitergeführt oder auch wieder beendet werden dürfen.

Kooperationen mit Schulen und Gastorganisationen oder auch katholischen Organisationen im Pfarrgebiet werden angestrebt und teilweise auch schon durchgeführt (z. B. Club Delphin bei der Le+O Aktion, WiG und Stadt Wien bei Grätzlfesten, Dudelsack-Pfeifer, SambAttac…).

Ideen für die Zukunft:

  • mehr Segnungen außerhalb der Kirchen
  • Kirche/Gott Raum zum Durchatmen, Ruhe in Hektik des Alltags
  • FroBo-Eis
  • charismatische Persönlichkeiten/Expert*innen für Jugendliche, z. B. in Schulen