Ökumenisches „together“-Gebet unserer Diözese Wien: Sa, 30. 9. 2023 in St. Florian

Gebet für die Weltbischofssynode

Mach den Raum deines Zeltes weit (Jes. 54,2)

Das war das Motto des ökumenischen Abendgebetes in St. Florian zur Vorbereitung der Weltbischofssynode in Rom. Etwa 160 Mitbetende waren dabei.

Das Thema finde ich genial. Einerseits sagt Raum für mich, dass es einen Ort gibt, wo ich Platz habe und sein kann. Andererseits ist es eine Einladung und Aufforderung, den mir geschenkten Raum weit zu machen, nicht bei mir stehen zu bleiben.

In St. Florian kam dieses Miteinander sehr stimmungsvoll sichtbar und spürbar zum Ausdruck. Das gemeinsame Beten von Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Kirchen für diese Synode war ein Zeichen, dass wir als Volk Gottes gemeinsam unterwegs sind und ohne die klare Hinwendung zu Gott kein Weg zu einem neuen und tieferen Miteinander – nicht nur in der katholischen Kirche – gefunden werden kann. Gemeinsamer Lobpreis, Stille (8 Min. waren nicht zu lang) und Hören auf das Wort Gottes verbanden die Betenden.

An sehr vielen Menschen und auch Katholiken geht die Weltbischofssynode wahrscheinlich spurlos vorüber, andere erwarten sich nichts davon und wieder andere erhoffen sich doch einige Veränderungen.

Egal, wie weitreichend die Ergebnisse sein werden, ein Prozess von geschwisterlicher Zusammenarbeit und Unterscheidung kann nie falsch sein. Und die drei prioritäre Fragestellungen für eine synodale Kirche bleiben eine Herausforderung für jede/n von uns: Gemeinschaft, Sendung und Teilhabe

  1. Eine Gemeinschaft, die ausstrahlt: Wie können wir noch stärker zu einem Zeichen und Werkzeug der Vereinigung mit Gott und der Einheit der ganzen Menschheit werden?
  2. Gemeinsame Verantwortung in der Sendung: Wie können wir Fähigkeiten und Aufgaben im Dienst des Evangeliums besser miteinander teilen?
  3. Teilhabe, Leitungsaufgaben und Autorität. Welche Prozesse, Strukturen und Institutionen gibt es in einer missionarisch-synodalen Kirche?

Fotos: Elisabeth Kampas und Frances Gantenhammer

Text: Sr. Gudrun Schellner