Archiv der Kategorie: Pfarre zur Frohen Botschaft

Berufung zum Diakon

Diakon Georg Walpitscheker predigte in St. Thekla und Wieden-Paulaner

Diakon Georg hat am 24. 4. um 18:30 Uhr in Wieden-Paulaner sowie am 25. 4. in St. Thekla um 09:30  und 11:00  seine Aufgaben als Diakon erklärt und seine Berufung zum Diakon deutlich gemacht. Diakon sein heißt, seine Berufung zu leben und dafür zu „brennen“.

Getreu nach Vaclav Havel:

Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.

Danke für deinen Dienst und viel Gottes Segen  beim Leben deiner Berufung

Kirchturmtiere haben wieder Saison

(Text: Iris Pioro)

Die Mauersegler kehren aus ihrem Winterquartier aus Afrika zurück, die Fledermäuse sind aus dem Winterschlaf aufgewacht und suchen ein Quartier, wo sie ihre Jungen zur Welt bringen können, und die Turmfalken kreisen sehnsüchtig um Kirchtürme herum, um dort einen Nistplatz zu finden. Aber auch Schmetterlinge und zahlreiche andere Tierarten können sich an Kirchtürmen einfinden.

Wer Interesse hat im Rahmen des Projektes Kirchturmtiere den Expertinnen und Experten von BirdLife Österreich und dem Naturschutzbund Österreich bei der Bestandsaufnahme von Kirchturmtieren zu helfen: HIER.

Flüchtlingselend auf Lesbos

Flüchtlingselend auf Lesbos

PLAKAT HIER: Aus unserer Pfarre ist Michael Nebehay (Gemeindeausschuss-Mitglied St. Thekla und pensionierter Arzt) derzeit als Arzt bei den Flüchtlingen auf Lesbos im Einsatz. Er schreibt: „Das Elend, das ich hier erlebe, ist so unsagbar groß und übertrifft bei Weitem, was man sich vorstellen kann. Ich bin so erschüttert über das, was hier alles fehlt (z.B. auch dringend benötigte Medikamente), dass ich eine Spendenaktion in unserer Pfarre anregen möchte. Es fehlt an allem!“

Bitte lest auch Michaels Bericht unten bzw. HIER!

Wieder ein Moment, wo wir als Christ/inn/en ganz unmittelbar gefragt sind – verstärkt durch diesen Bezug mitten aus unserer Pfarre. Bitte helfen wir mit, dass die Auferstehung nicht nur fromm gefeiert, sondern erlebbare Wirklichkeit wird!

Spenden-Aktion am So, 25. 4. 2021 im Umfeld unserer Gottesdienste zur Beschaffung von Medikamenten.

… oder auf unsere Caritas-Konto: IBAN AT18 2011 1000 0252 5526 („Pfarre zur Frohen Botschaft, Caritas“), Verwendungszweck „Lesbos“

Es geht auch eine Direkt-Überweisung: Spenden an Georgios Pallis, IBAN: GR80 0171 3550 0063 5504 0032 597 (beachte: der griechische IBAN hat zum Schluss tatsächlich nur 3 Ziffern), Verwendungszweck: Medicine for MVI; Bank: Piraios Bank (Swiftcode vermutlich PIRBGRAA XXX)

Michael Nebehay berichtet:

„Im Jänner hat mir ein befreundeter Kollege einen Bericht einer Hilfsorganisation über die Zustände im Flüchtlingslager auf Lesbos weitergeleitet. Ich war so erschüttert, dass ich mich sofort gemeldet habe. Die zweite Impfung und das Osterfest wollte ich noch abwarten.

Nun bin ich schon 2 Wochen vor Ort. Es macht einen großen Unterschied, ob man die Bilder im Fernsehen sieht, oder ob man das Elend vor Augen hat.

Was mich antreibt, ist der Wunsch ein Zeichen zu setzen gegen die globalisierte Gleichgültigkeit, von der unser lieber Papst Franziskus spricht.

Was können diese armen Menschen dafür, dass die internationale Politik versagt ? Sie fliehen vor Terror und riskieren auf lebensgefährlichen Überfahrten ihr Leben, um dann unter unmenschlichen Bedingungen hier als Geiseln missbraucht zu werden. Die Begründung, sie sollten eine Abschreckung darstellen für weitere Flüchtlingsströme, finde ich niederträchtig und menschenverachtend ! Wenigstens 100 Kindern in Österreich Asyl zu gewähren, wäre ein kleines Zeichen einer humanitär gesinnten Regierung.

Als Arzt in diesem totalen Chaos, nur völlig unzureichend helfen zu können, erzeugt in mir ein tiefes Gefühl der Ohnmacht. Ich geniere mich aber, angesichts des unsagbaren Leids, mich über meine Befindlichkeit zu beklagen. Ich kann nur sagen, dass ich einige schlaflose Nächte verbrachte und mir der Appetit völlig abhanden gekommen ist.

Da ich weiß, dass ich ohne Jesus nichts, mit ihm aber alles vollbringen kann, bin ich sehr zuversichtlich, meinen Einsatz hier segensreich beenden zu können.

Nach einer Woche in Quarantäne, war ich zum ersten Mal im Lager Karatepe, das nach dem Brand in Moria auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne errichtet wurde.

Es ist mit Worten kaum zu beschreiben, was mich da erwartet hat. Ein Meer von Zelten und Elend. Unvorstellbar unter welchen Bedingungen diese Ärmsten der Armen ihr Leben fristen müssen. Manche schon seit Jahren, mit immer geringerer Hoffnung, doch noch einen positiven Asylbescheid zu bekommen. Sie schlafen auf engstem Raum in Zelten auf Paletten und Decken. Kein Wunder, dass praktisch jeder, der die Ambulanz aufsucht, an Rückenschmerzen leidet. Das Gelände ist mit Stacheldraht umgeben und wird vom Militär bewacht.

In einem Container mit einer Grundfläche von 20 m2 sind 2 “Ordinationen”, getrennt durch Vorhänge und die Apotheke untergebracht. Die Toilette für das medizinische Personal ist in einem Zustand, dass man sie kein zweites Mal betreten möchte. Wie müssen erst die Toiletten für die Insassen aussehen ?

Eine reizende Kollegin aus Irland hat mich eingeführt. Die Patienten werden durch ein Triagesystem, das mit Nummern und kleinen Zetteln funktioniert, für die entsprechenden Ambulanzen zugeteilt und warten im Freien, aufgerufen zu werden.

Jedes einzelne Schicksal ist erschütternd! Die meisten Probleme sind verständlicherweise psychosomatischer Natur. Kopfschmerzen und Magenschmerzen hat praktisch jeder. Hinzu kommen die Folgen von Schusswunden , Vergewaltigungen, auch bei Männern und stressbedingte psychische Störungen. Heute, zum Beispiel, wird plötzlich eine Frau aus Somalia als Notfall angekündigt, die keine Luft bekommt. Als ich sie sehe, denke ich an einen akuten, lebensbedrohlichen Asthmaanfall und als ich mich schon mit dem Notarzt Koffer in Bewegung setze, stellt sich heraus, dass es sich um eine Panikattacke handelt. Kaum ist die ärgste Aufregung vorbei, wird ein junger Afghane vorgelassen, der sich vor Schmerzen krümmt. Mein Befund einer akuten Blinddarm Entzündung wird von der irischen Kollegin bestätigt. Anruf eines Taxis für eine sofortige Überstellung ins Krankenhaus. Aber so einfach geht das nicht. Die Einweisung muss durch die Ärztin, der auch hier stationierten griechischen Hilfsorganisation erfolgen. Diese muss sich selber ein Bild von dem Patienten machen und ein Einweisungsformular auf griechisch mit dem offiziellen Stempel ausfüllen. Wir beschließen, ihn mit dem Taxi zu begleiten. Endlich dort angekommen, werden wir zunächst fehlgeleitet und müssen dann eine halbe Stunde vor der Türe der Notfallaufnahme warten, wo dauernd Ärzte und Pfleger aus und eingehen, bis endlich jemand von unserem armen Patienten überhaupt Notiz nimmt und wir ihn seinem Schicksal überlassen. Dass ein Asylant mit einer zweitrangigen Behandlung rechnen muss, wird einem hier schmerzlich bewusst.

Verständlicherweise stehen ALLE unter permanentem Stress. Erstaunlicherweise scheinen manche wenige ganz gut damit zurecht zu kommen. Heute sah ich sogar eine Frau, die sich wünscht schwanger zu werden !

Ansonsten sind alle Patienten, die ich in den letzten 3 Tagen gesehen habe, mehr oder weniger verzweifelt.

Da ist der 16 jährige Bub, der alleine aus Somalia geflüchtet ist und dem die Behörden das Alter nicht glauben wollen, damit er nicht als unbegleiteter Minderjähriger gilt.

Der in Kamerun verfolgte Mann, dessen Blutdruck entgleist ist, als er hier erfahren hat, dass sein Vater gestorben ist. Wieder ein anderer, der in seiner Heimat gefoltert wurde und dann völlig unschuldig 5 Jahre in einem türkischen Gefängnis verbringen musste.

Eine junge Mutter aus Afghanistan mit typischen Symptomen einer Depression. Schlafstörungen‚ Angstzuständen, Appetitlosigkeit seit 3 Monaten, ohne bisherige Therapie.

Eine andere junge Frau, die allerdings um 20 Jahre älter aussieht, deren Asylantrag schon 2Mal abgelehnt wurde und seit 2 Wochen verstopft ist. Ihr Bauch ist aufgetrieben, wie bei einer Schwangeren im 6. Monat.

Ein junger Mann aus Angola, der endlose physische und psychische Folter durchgemacht hat, inklusive mehrmaliger Vergewaltigungen, nur weil sein Vater Regimekritik geübt hat. Dabei erlitt er einen Unterschenkel- und einen Kieferbruch. Er lebt in einem riesigen Zelt, nur mit Männern zusammen, von denen keiner seine Sprache spricht und die ihn obendrein wegen seines geringen Körpergewichts mobben. Er sagt selber, dass er sich wie Abfall fühlt.

Wenn ich den Menschen hier als Arzt, mit den sehr beschränkten Möglichkeiten, nur sehr wenig helfen kann‚ so möchte ich mich bemühen, jedem ein wenig das Gefühl zu geben‚ dass er kein Abfall ist.“

Die mit dem internationalen UNHCR-Nansen-Preis ausgezeichnete Menschenrechts-Aktivistin Efi Latsoudi zum Abschluss ihres Besuches in Kara Tepe auf die Frage, wie sie die Zustände im neuen Lager bezeichnen würde – knapp und deutlich: „Es ist Folter!“

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  • Öffentliche Vorträge und Podiumsgespräche
  • Reflexion von Lebens- und Glaubensfragen im Kontext von Theologie, Kirche, Religion, Wissenschaft, Politik und Kultur
  • Erkenntnis mit Lebens- und Glaubensrelevanz: aktuell, wissenschaftlich und verständlich
  • Katholisch mit Respekt für Andersdenkende – Menschen und Überzeugungen einander näherbringen

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